1. Sinfoniekonzert 2024


Auf dem Programm des ersten Sinfoniekonzert im Jahr 2024 stehen Werke von Bruckner, Haydn und Schumann. Diesmal auch wieder zusätzlich als Konzertvariante für Kinder, mit der auf humorvolle Weise Interesse an klassischer Musik und am Instrument Horn geweckt werden soll.

Programm:

Anton Bruckner: Ouvertüre g-moll

Joseph Haydn: Hornkonzert N2. D-Dur

Robert Schumann: 3. Sinfonie Es-Dur (Rheinische Sinfonie)

Solist: Tristan Hertweck (Horn)

Dirigent: Sebastian Krahnert

Anton Bruckners Ouvertüre: Eine Majestätische Einführung in die Welt der Romantik

Anton Bruckner, einer der bedeutendsten österreichischen Komponisten des 19. Jahrhunderts, ist vor allem für seine monumentalen Sinfonien bekannt. Doch auch seine Ouvertüren verdienen Beachtung, insbesondere die Ouvertüre in G-Moll, eine eindrucksvolle musikalische Reise in die Welt der Romantik.

Die Ouvertüre in G-Moll, komponiert im Jahr 1862, ist ein fesselndes Werk, das die charakteristischen Merkmale von Bruckners Musik aufweist: die Verwendung von kraftvollen Chorälen, majestätischen Harmonien und einer sorgfältigen Entwicklung musikalischer Themen. Diese Ouvertüre, die oft als ein Vorläufer seiner späteren Sinfonien betrachtet wird, zeigt bereits Bruckners Fähigkeit, epische Klanglandschaften zu schaffen.

Die Ouvertüre beginnt mit einem düsteren und mysteriösen Intro, in dem Bruckner geschickt Spannung aufbaut. Dieses Intro führt zu einem feierlichen Hauptthema, das von Blechbläsern und Streichern präsentiert wird. Bruckner entfaltet dieses Thema in seiner charakteristischen Weise, indem er es durch verschiedene Tonarten und dynamische Kontraste führt. Das Ergebnis ist eine emotionale Achterbahnfahrt, die den Hörer von feierlicher Pracht zu düsterer Melancholie und wieder zurück führt.

Joseph Haydns Hornkonzert Nr. 2: Ein Meisterwerk der klassischen Musik

Das Hornkonzert Nr. 2 in D-Dur ist ein Meisterwerk der klassischen Musik und wird Joseph Haydn einem österreichischen Komponisten des 18. Jahrhunderts zugeschrieben. Allerdings gilt die Autorschaft heute als nicht gesichert, da das Konzert beispielsweise stilistisch nicht mit dem Hornkonzert Nr. 1 vergleichbar ist, welches jedoch Joseph Haydn sicher zugeordnet werden kann. Die zwei Musikwissenschaftler Sherman und Thomas, die 1993 ein Werkverzeichnis von Michael Haydn herausgaben, kamen bei ihren Recherchen zu dem Schluss, dass es eher Michael Haydn zuzurechnen ist und nahmen es unter der Nr. MH53 in ihren Katalog auf.

Die Musik zeichnet sich durch ihre elegante Melodik, raffinierte Harmonien und virtuose Hornpassagen aus. Mit seinen drei Sätzen – Allegro, Adagio und Allegro – bietet das Konzert eine vielseitige Palette an Emotionen und technischen Herausforderungen für den Hornisten. Haydn’s 2. Hornkonzert bleibt ein bedeutendes Werk, das die Brillanz und Schönheit des Horns in der klassischen Musik widerspiegelt.

Wir freuen uns sehr, dass wir Tristan Hertweck als Solist für dieses wunderbare Konzert gewinnen konnten. Er ist Solohornist des Philharmonischen Orchesters Erfurt am Theater Erfurt und begeistert jedesmal sein Publikum mit seinem gefühlvollen, ausdrucksstarken, humorvollen, virtuosen Spiel auf dem Horn.

Tipp: Im Februar 2024 ist er auch als Solist des 2. Hornkonzertes von Richard Strauss im Theater Erfurt zu erleben ( https://www.theater-erfurt.de/stuecke/7-sinfoniekonzert-8 )

Robert Schumanns Sinfonie Nr. 3: Eine Hymne an das Rheinland

Im Jahr 1850 komponierte Robert Schumann die Sinfonie Nr. 3 in Es-Dur. Sie ist als „Rheinische Sinfonie“ bekannt und nimmt die Zuhörer mit auf eine tiefgreifende musikalische Reise durch das Rheinland. Sie spiegelt Schumanns sowohl persönliche Erfahrungen als auch seine tiefe Bewunderung für die Region des Rheinlands wider.

Diese Sinfonie unterscheidet sich von der traditionellen vierstimmigen Struktur, die in vielen klassischen Sinfonien zu finden ist. Schumann entschied sich für fünf Sätze, von denen jeder seinen eigenen charakteristischen Klang und seine eigene Emotion aufweist, was ein einzigartiges Hörerlebnis schafft.

Der erste Satz, gekennzeichnet als „Lebhaft“, setzt den Ton mit seiner fröhlichen und lebendigen Melodie. Er taucht den Hörer sofort in eine Welt der Feier und Vitalität ein und reflektiert Schumanns Faszination für die lebendige Kultur der Region.

Nach dem lebhaften Beginn bietet der zweite Satz, ein Scherzo mit der Markierung „Sehr mäßig“ (Mäßig), eine verspielte, tänzerische Zwischenepisode. Er verleiht einen Hauch von Verspieltheit und zeigt Schumanns Vielseitigkeit bei der Erfassung verschiedener Stimmungen innerhalb einer einzigen Komposition.

Der dritte Satz, „Nicht schnell“, führt eine nachdenklichere Atmosphäre ein. Hier nimmt die Musik eine reflektierende Qualität an und ermöglicht es dem Hörer, innezuhalten und in die Introspektion einzutauchen. Dieser Kontrast zwischen dem Lebendigen und dem Nachdenklichen ist ein Markenzeichen von Schumanns romantischer Stil.

Der vierte Satz, „Feierlich“, ist das emotionale Herzstück der Sinfonie. Er wird oft als musikalische Darstellung von Schumanns Erlebnis bei der Weihe des Kölner Doms angesehen. Die Musik vermittelt ein Gefühl von Grandiosität, Ehrfurcht und tiefer Spiritualität und ist damit einer der bewegendsten Momente der Sinfonie.

Schließlich kehrt der fünfte Satz zur lebhaften Energie des Anfangs zurück und bringt die Sinfonie zu einem triumphalen Abschluss. Er bekräftigt den fröhlichen Geist des Rheinlands und hinterlässt beim Publikum ein Gefühl der Begeisterung.